Rundbrief 4

1. Dezember 2014

Liebe Interessenten und Förderer des Patenschaftsprojektes,

im April haben wir uns zum letzten Mal mit einem Rundbrief bei Ihnen gemeldet. Seither ist wieder einiges geschehen.

Die Reise

Im September startete eine Gruppe von acht Interessierten mit verschiedenen Fliegern aus Deutschland in Richtung Addis Abeba. Nachdem alle die Abenteuer umgebuchter Flüge und verlorener Gepäckstücke bestanden hatten (Turkish Airlines und Lufthansa standen sich in nichts nach), wurden sie in Äthiopien von Bereket Tequabo begrüßt. Er hatte bereits die erste Imkerreise betreut und diese zweite Fahrt nun selbstständig organisiert, also ohne zwischengeschaltete Reiseagentur. Zusammen mit Dr. Greiling hatte unser Tourguide ein tolles Programm ausgearbeitet, das die Imker zu vielen kulturellen Highlights des Landes und zu Imkerinnen aus dem Patenprojekt führte. Annette Zietz, eine Imkerin aus Berlin, die eine der ersten Patenschaften übernommen hatte, blieb eine Woche allein in Bahir Dar und arbeitete gemeinsam mit den Imkerinnen an den Bienen.

Lesen Sie in der Anlage den Reisebericht von Gesine Beuge „Auf dem Dach Afrikas“ und die Ergänzung von Annette Zietz zu ihrem Aufenthalt in Äthiopien.

Wer Lust bekommt, selbst zu fahren: Es gibt schon einige Interessenten, die im Herbst 2015 nach Äthiopien reisen möchten. Bereket Tequabo würde die Organisation wieder übernehmen. Bei Interesse bitte in der Redaktion melden!

Das Projekt

Die Kooperative in Bahir Dar sieht der ersten Honigernte entgegen. Eine der Imkerinnen ist aus dem Projekt ausgestiegen, die beiden anderen (Serkie Ademasu und Mastewal Adame) sind nach wie vor dabei. Die beiden kämpfen wacker mit allen möglichen Unwägbarkeiten. Geplant ist, dass die beiden ihrerseits nun weitere Frauen in der Imkerei ausbilden – eine gute Möglichkeit, um an Mitstreiterinnen zu kommen. Sie brauchen aber selbst noch Fortbildung und Betreuung – siehe Verein.

Die Kooperative in Addis Abeba ist um einige Mitglieder gewachsen. Absolventinnen des zweiten Jahrgangs der Adama-Universität haben sich Elsa, Tsehay und Sisay angeschlossen. Nun hat die Gruppe zehn Mitglieder, nach den Regeln der Millionenstadt Addis die Mindestzahl, die eine Kooperative haben muss, um Land zu bekommen. Bislang haben die Frauen noch kein Grundstück bekommen – sie haben ihre Völker weiterhin auf dem Grundstück einer Imkerin „geparkt“.

Aus den Imkerinnen des zweiten Jahrgangs haben sich zwei neue Kooperativen gegründet, eine in Sebata, in der Nähe von Addis Abeba. Dort haben Abebech Mideksa und Mulu Soboka ein eingezäuntes Grundstück mit Baumschule und Wasseranschluss bekommen. Sie halten dort drei Völker in Zandermagazinbeuten. Sieben weitere Beuten stehen nach Auskunft von Dr. Greiling bereit. Nun können Bienenvölker angekauft werden.

Die andere neue Kooperative befindet sich in Nekempte in West-Äthiopien, 300 km von Addis Ababa. Dort haben Obse Misganu und Ebse Hika ein Grundstück mit Wasseranschluss bekommen. Nach Auskunft von Dr. Greiling stehen zehn Zanderbeuten und imkerliche Grundausrüstung für die Gruppe fertig zur Auslieferung; auch Bienenvölker zum Transfer in die Zanderbeuten sind vorhanden.

Weitere Imkerinnen haben sich um die Teilnahme am Projekt beworben. Sie werden gerade angefragt, ob das Interesse weiterhin besteht.

Der Verein

Es wurde relativ schnell klar, dass es mit der Auslieferung von einer Beute, einem Bienenvolk und der dazu gehörenden Ausrüstung nicht getan ist. Die Jungimkerinnen brauchen weiter Unterstützung, wenn ihre Pläne eine Chance auf Erfolg haben sollen. Um es noch etwas drastischer zu formulieren: Mit der Grundausrüstung, die durch die Paten geliefert wird, fängt die Arbeit erst richtig an. Dort ist nun unser Verein gefragt. Wir benötigen Geld, um die Aus- und Fortbildung vor Ort zu gestalten, wir benötigen vor allem auch Menschen, die Lust haben, sich aktiv zu engagieren – hier und auch in Äthiopien.

Zurzeit erarbeiten wir Richtlinien, wie die Imkerinnen vor Ort weiter betreut werden sollen, was wir möglich machen können und was nicht. Nötig ist auf jeden Fall weitere Fortbildung, zum Teil auch Ausrüstung – und ein fester Betreuer, der für die jungen Frauen ansprechbar ist.

Daher bitten wir alle, die noch nicht Mitglied sind, dem Verein „Imker für Imker in Äthiopien e.V.“ beizutreten. Der reguläre Mitgliedsbeitrag für Privatpersonen und Vereine beträgt 40 Euro pro Jahr.
Ein Beitrittsformular hängt dieser Rundmail an. Wie gesagt, auch aktive Mitarbeit ist hilfreich – der Erfolg ist nur durch ein Zusammenwirken vieler möglich, und durch viele kleine Schritte, die alle wichtig sind.

Frohe Weihnachten

Soweit für dieses Mal! An dieser Stelle wünschen wir Ihnen allen ein frohes Fest im Kreise Ihrer Lieben und einen guten Start in ein erfülltes und gesundes Jahr 2015. Mögen Ihre Träume und Wünsche in Erfüllung gehen! Wir freuen uns, wenn wir von Ihnen hören – und nehmen Ideen und Anregungen gerne auf.